Indra
Jatra
Bedrohlich lauern Pech schwarze Monsunwolken über
den alten Pagoden des Königsplatzes. Es sind die
Boten Indras, des göttlichen Herrschers über
Regen, Donner und Blitze. Die klebrig heiße Monsunluft
kann die Einwohner Kathmandus nicht davon abhalten, an
den Feierlichkeiten zu Ehren des vedischen Hindugottes
teilzunehmen. Wie kleine Rinnsale strömen sie aus
zahllosen engen Gassen der Altstadt, um auf dem Königsplatz
in ein Menschenmeer aus leuchtend bunten Saris zu münden.
Der Durbar Square ist bis zum Bersten gefüllt. Hilflos
versucht die Polizei noch etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.
Ganz Kathmandu ist heute auf den Beinen.
Das Indra Jatra hat für Kathmandu und seine Einwohner
eine ganz besondere Bedeutung. Sehnsüchtig warten
die Gläubigen auf den Segen ihrer kleinen Schutzgöttin,
der Kumari. Sie vereint Buddhisten und Hindus, lässt
das Indra Jatra zu einem Fest beider großen Religionen
des Kathmandutals werden. ...
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